Bio-LK beim Gentechnik-Praktikum in der Experimenta
Theorie ist zwar schön und gut, aber Praxis ist besser und macht auch deutlich mehr Spaß! Deshalb begab sich der Bio-LK vom Herrn Bindereif am 20.02.2025 in die Experimenta, um sich genauer mit Gentechnik und dem PCR-Verfahren zu beschäftigen.
Gespannt warteten wir bereits um 9 Uhr vor dem Eingang der alten Experimenta. Im alten Gebäude befinden sich nämlich viele verschiedene Labore, deren Schwerpunkte auf den unterschiedlichen Naturwissenschaften liegen. Unseres Fachs entsprechend, besuchten wir das Biologie-Labor, welches laut unserer Projektleiterin wahrscheinlich der schönste Raum in ganz Heibronn ist. Warum? Weil man von dort aus einen Panorama-Blick auf die Heilbronner Innenstadt hat.
Auch wenn wir an diesem Tag viel praktisch arbeiteten, kam zuallererst ein großer Theorie-Block auf uns zu. Für uns natürlich kein Problem, der Stoff war ja nicht neu und trotzdem gab es hin und wieder neue und spannende Informationen, die fürs Abitur sehr nützlich waren. Damit uns aber auch nicht langweilig wurde, stellte uns die Projektleiterin, Frau Baumann, ab und an Fragen, um unseren Wissensstand zu prüfen. Insgesamt sollten wir zwei Experimente durchführen und fingen natürlich erstmal mit einem an.
Unsere Aufgabe war es, die DNA-Spur zweier möglicher Verdächtiger in einem Mordfall mit Blut zu vergleichen, welches sich am Tatort befand. Aufgeteilt waren wir in 3er Gruppen und jeder untersuchte innerhalb seiner Probe eine andere Probe. Wir pipettierten, vortexten (der Vortex ist ein Gerät, welches einem ermöglicht, Substanzen in kleinen Gefäßen schnell und gut durchzumischen) und warteten sehr viel, um an unser endgültiges Ergebnis zu kommen. Grundlage unseres Experiments war das PCR-Verfahren, welches nach Corona vermutlich allen sehr gut bekannt ist.
Nachdem die Proben fertig waren, hatten wir vervielfältigte DNA und konnten uns dann mit dem zweiten Versuch beschäftigen. In diesem benutzen wir das Verfahren der Gel-Elektrophorese, um DNA zu sequenzieren. Grob erklärt, wird die DNA so in Einzelbausteine zerteilt, dass man am Ende ihre Codierung herausfinden kann. Für den Versuch nutzen wir E.Coli Bakterien, um das Ergebnis aber nicht zu verfälschen, machten wir alle eine zweite Gel-Elektrophorese, einfach um das Prinzip näher zu verstehen. Hier lief es ähnlich ab, wie vorher. Auch, pipettieren, vortexen und so weiter… Der große Unterschied war, dass wir zusätzlich das Gel hergestellt haben und dann unsere Probe-Proben haben durchlaufen lassen. Die Echten wurden nämlich noch mit einem speziellen Farbstoff markiert, mit dem wir nicht in Kontakt kommen sollten!
Am Ende des Kurses schauten wir uns dann die Ergebnisse an. Es wurde ziemlich schnell klar, wer der Täter war, doch viel interessanter war ja zu schauen, wie trotz gleicher Substanzen die Ergebnisse doch etwas unterschiedlich aussahen. Einige waren intensiver, während andere fast gar nicht zu erkennen waren. So, wie es in der Forschung immer ist, gab es auch im Kleinen Fehlerquellen, die die Ergebnisse sehr veränderten.
Was wir im Endeffekt gelernt haben? Was wir im Unterricht lernen, ist nicht nur reine Theorie, viel mehr beschäftigen wir uns mit Verfahren, die uns im Alltag häufiger begegnen, als wir denken. Vom Corona- bis zum Vaterschaftstest oder zur Täteridentifizierung brauchen wir sie immer wieder. Es war eine sehr auffrischende Exkursion, da sie uns auch ermöglichte mal von den Klassenzimmerstühlen runterzukommen, aber genau so viel mitzunehmen!
Elie Kitaye